Drogen und Hochbegabung
Auch bei hochbegabten Klienten können Erfahrungen mit Drogen eine Rolle spielen. Diese Erfahrungen können verschiedene Auswirkungen auf ihr Leben und ihre Entwicklung haben.
Für hochbegabte Personen kann der Konsum von Drogen eine Möglichkeit sein, mit den Herausforderungen und Stressfaktoren umzugehen, die oft mit ihrer Intelligenz einhergehen. Dies kann dazu führen, dass sie Drogen als eine Möglichkeit zur Entspannung oder zur Bewältigung von (sozialen) Problemen sehen.
Bei jungen (+erwachsenen) Hochbegabten kann das Ziel darin bestehen, die Leiderfahrungen im Elternhaus, in der Schule oder später beim Studium usw., also im Umgang mit Regeln, Bewertungen, Beschränkungen in der “Normalbegabten Welt” zu entfliehen bzw. deren Wirksamkeit zu dimmen.
Hier ist der Drogenkonsum oft mit einem schwachen Selbstbild der Klienten verbunden.
Bei erwachsenen Hochbegbten kann es darum gehen der Inhaltsleeren (mangelden Inputs) der Normalbegabten Welt zu entfliehen bzw. um unbeschwerter die eigenen Kreativität zu erleben. Hier ist der Drogenkonsum oft mit einer noch nicht voll entfalteten Hochbegabung und einem deshalb noch nicht voll entwickelten Selbstbild sowie daraus folgender schwach entwickelter Selbstliebe der Klienten verbunden.
Interessant ist, dass sich der Bedarf an Drogen oft in Relation zur Stärkung des Selbstbildes und der Entwicklung der Selbstliebe der Klienten verändert.
Mehrfach haben wir beobachtet, dass bei Entscheidung des Hochbegabten ein Drogenentzug ohne unterstützende Massnahmen möglich ist. Es scheint keine Sucht entstanden zu sein.
Das Nutzen der Wirkungen von Drogen bleibt bei Hochbegabten scheinbar stets ein selbstbestimmter Prozess.
Oft ist es der Wille, unbedingt die volle Kontrolle behalten zu wollen (ein typisches Merkmal hochsensibler Hochbegabter) der zum Abbruch des Drogenkonsums führt